Unser Führungsverständnis

Unser Führungsverständnis

Die Organisation als relevanter Führungsfaktor

Führung spielt in allen Organisationen eine wesentliche Rolle, um handlungsfähig und wandelbar zu bleiben. Das gilt für Start-Ups, Behörden und Non-Profit-Organisationen gleichermaßen. Auch die Kirchen sind davon nicht ausgenommen. 

Unser Führungsverständnis gründet auf der systemisch informierten, organisationsbewussten Führungsforschung. Die entscheidende Grundannahme lautet: Ob Führung gelingt, hängt nicht allein vom Charisma der Führungskraft oder der Wahl des richtigen Führungsstils ab.

Stattdessen hat neuere Führungswissenschaft die Organisation als Faktor entdeckt, der maßgeblich auf den Führungserfolg einwirkt. Führung als reine Beziehungsarbeit in direkter und persönlicher Kommunikation kommt darin schnell an ihre Grenzen – trägt sogar immer wieder zur Überforderung im Führungsalltag bei.

Führung als Gestaltung des organisationalen Rahmens

Wirksam wird Führung folglich vor allem dann, wenn sie den Organisationskontext gestaltet. Darum betonen wir neben direkten Führungsinterventionen die Bedeutung indirekter Steuerungsformen

Führung hat für transparente Strukturen und Arbeitszusammenhänge (Aufbauorganisation), für verbindliche und verlässliche Verfahren (Ablauforganisation) sowie für Orientierung und Regeln der Kooperation und Kommunikation (Organisationskultur) zu sorgen.

Führung (in der Kirche) meint also die Gestaltung der Rahmenbedingungen, innerhalb derer Menschen gemeinsam an der Erfüllung der organisationalen Aufgabe arbeiten. Ziel ist, den Organisationskontext so zu prägen, dass bestimmte Handlungsalternativen wahrscheinlicher und andere unwahrscheinlicher werden. Führung wird auf diese Weise immer mehr zu einer Eigenschaft der Organisation selbst. 

Das entlastet nicht nur von der individuellen Zurechnung von Führungs(miss)erfolg, sondern ist erwiesenermaßen wirksamer und schafft Raum für andere und anderes: vor allem für ein synodal-partizipatives Empowerment und selbstorganisierte Formen modernen Arbeitens (New Work).

Die Bedeutung informeller wie formeller Führungskompetenz

So verstandene Führung hängt nun auch nicht mehr allein an der formellen Führungsposition. Alle, die zur Gestaltung des Kontextes in besagter Weise beitragen, führen im organisationalen Sinne. 

Das Fortbildungsprogramm unser zap:academy bietet darum auch Trainings für informelle Führungskompetenzen: Pastorale Qualitätsmanager*innen, Glaubenskommunikator*innen, Change-Spezialist*innen und viele mehr steigern die Qualität des organisationalen Führungssystems, weil sie einen verbindlichen Rahmen für Routine und Innovation anbieten.

Und doch kommt der formellen Führungskraft nach wie vor eine außerordentliche Verantwortung zu. Sie gewährleistet, dass die Rahmenbedingungen so gestaltet sind, dass alle ihre Fähigkeiten im Dienste des gemeinsamen Ganzen nutzen können. In unserem Führungskurs [Link zum Kurs] zeigt sich diese Führungskompetenz in der gekonnten Ausübung der Führungsaufgaben. 

Das Gute ist: Diese Kompetenz beruht nicht auf einer angeborenen Begabung oder einem natürlichen Charisma. Diese mögen sicher hilfreich sein, sind aber nicht ausschlaggebend. Führung ist erlernbar.