Individuelle Mitgliederkommunikation – Ein Forschungsprojekt in Pfarreien des Erzbistums Freiburg

Auf welche Herausforderung reagiert das Projekt?

Kooperationspartner:
Pfarreien des Erzbistums Freiburg

Laufzeit: 2024-2026

I. Hintergrund

Nicht nur die Quantität, auch die Qualität von Kirchenmitgliedschaft verändert sich gegenwärtig spürbar. Mit dem Renteneintritt der sog. Babyboomer und dem demographischen Wandel wird allein die Zahl der Kirchenmitglieder in den kommenden Jahren deutlich zurückgehen (vgl. David Gutmann / Fabian Peters: #projektion 2060 – Die Freiburger Studie zu Kirchenmitgliedschaft und Kirchensteuer, Neukirchen-Vluyn 2021; EKD (Hg.) Wie hältst du’s mit der Kirche? Zur Bedeutung der Kirche in der Gesellschaft – VI. Kirchenmitgliedschaftsuntersuchung). Gleichzeitig verändert sich auch die Art und Weise der Zugehörigkeit zur Organisation fundamental. Sie ist heute selbst in „katholischen Gegenden“ keine Selbstverständlichkeit mehr, sondern individuell begründungspflichtig geworden.

Für die Gestaltung der eigenen Mitgliedschaft ist die je persönliche Wahrnehmung kirchlichen Handelns zentral. Sie ist ein Feld, das aktiv zu modellieren ist. Und zwar sowohl im Blick auf die bereits engagierten Mitglieder als auch hinsichtlich derjenigen, die der Organisation solidarisch, aber distanziert gegenüberstehen. Gerade letzteren fehlt schlicht die Erfahrung, überhaupt als Mitglieder wahrgenommen zu werden, wenn „ihre“ Kirche lediglich in medialen Skandalmeldungen und als Eintrag auf der Lohnsteuerkarte präsent ist.

Dabei haben die beiden großen Kirchen nach wie vor nicht nur den Anspruch, sondern durch-aus auch das Potenzial, Ressourcen für eine im besten Sinne heilsame Gestaltung des individuellen Lebens wie des sozialen Miteinanders bereitzustellen. Diese Ressourcen einerseits für die Mitglieder wahrnehmbar zu machen – und andererseits bei den kirchlichen Akteuren die Wertschätzung unterschiedlicher Mitgliedschaftsoptionen zu fördern, sind die Ziele des Projekts. Ein besonderer Fokus liegt dabei auf dem durchaus großen Teil der Kirchenmitglieder, zu denen kein aktiver Kontakt besteht.

II. Ziele

Im Rahmen eines Kooperationsprojekts zwischen der Kirchenentwicklung 2030, der Hauptabteilung 6, Referat Fundraising, der Stabsstelle Kommunikation und Medien im Erzbischöflichen Ordinariat sowie dem zap:freiburg sollen Projekte zur wirksamen, individuellen Mitgliederkommunikation entwickelt, implementiert und evaluiert werden.

Ziel ist, kirchliche Akteure dabei zu unterstützen, die Beziehungen zu den Mitgliedern bewusster wahrzunehmen, zu verbessern und angemessen zu gestalten. Insbesondere zu den sog. „kontaktlosen Mitgliedern“ – also Personen, zu denen in den vergangenen fünf Jahren kein Kontakt bestand. Angezielt ist bewusst nicht, diese einer anderen, aktiveren Mitgliedschaftsgruppe zuzuordnen, sondern die Qualität der von ihnen gewählten Nähe und Distanz zu erhöhen.

Keine, laufendes Projekt