St. Elisabeth Gruppe – Warum Seelsorge? Evaluation der Klinikseelsorge in der St. Elisabeth Gruppe

Auf welche Herausforderung reagiert das Projekt?

Die  St.  Elisabeth  Gruppe  GmbH  –  katholische  Kliniken  Rhein-Ruhr  ist  eine Krankenhausträgergesellschaft,  die insgesamt fünf Kliniken und elf weitere Einrichtungen unterhält. Innerhalb ihrer Organisation ist ein Team aus vier Seelsorger:innen  angestellt, die  sich  um  die  Mitarbeiter:innen  und  Patient:innen kümmern und somit fest in die Organisationsstrukturen der Kliniken integriert sind. Das Seelsorgeteam hat in den letzten Jahren kontinuierlich an seiner Ausrichtung gearbeitet, verfügt über ein klares Leitbild und ist gut im Klinikenalltag  eingebunden. Das zap wurde damit beauftragt, den Wert der Seelsorge für Mitarbeiter:innen, Patient:innen und Angehörige besser zu verstehen und mithilfe dieses Verständnisses die Qualität weiter zu verbessern. Dabei stand insbesondere die Perspektive der Mitarbeitenden im Analysefokus, um die eigene Arbeit besser zu profilieren, zu kommunizieren und auszurichten. 

Zielsetzung des Projekts:

  • Das Alleinstellungsmerkmal der Seelsorge im Klinikgeschehen herausarbeiten. 
  • Den genuinen Wert der Seelsorge zu kommunizieren, um öfter angerufen zu werden, wenn Bedarf entsteht.
  • Durch Einbettung in integraler  in  Klinikabläufe  wie  z.B.  Notfallalarmierungsketten wirksamer werden.

Im Zuge eines Mixed-Methods Studiendesignts hat das zap hat im Auftrag der St. Elisabeth Gruppe GmbH acht leitfadengestützte Interviews, sowie eine quantitative Umfrage aller Klinikbeschäftigten durchgeführt und ausgewertet. 

Kooperationspartner:
St. Elisabeth Gruppe GmbH Katholische Kliniken Rhein-Ruhr  

Laufzeit: 2023-2024

In diesem Projekt wurde das Partizipationsinstrument „Ihre Stimme zum Synodalen Weg“ ausgewertet und analysiert. Die Online-Umfrage „Ihre Stimme zum Synodalen Weg“ eröffnete allen Interessierten die Möglichkeit, zu jedem der vier Themenforum – Macht und Gewaltenteilung, Leben in gelingenden Beziehungen, priesterliche Existenz heute und Frauen in Diensten und Ämtern – drei offene Fragen mithilfe von Freitextfeldern zu beantworten und so die eigenen Meinungen zu den Themen des Synodalen Weges in den Prozess einzubringen. Insgesamt verzeichnete das Büro der Deutschen Bischofskonferenz einen Eingang von ca. 5.300 Eingaben. Die Auswertung des umfassenden Materials übernahm das Kompetenzzentrum für pastorale Evaluation des zap. Die Analyse des Datensatzes orientierte dich an der qualitativen Methodologie der Grounded Theory nach Barney Glaser et al. (2008). Ziel der Auswertung war es, die kontrastierenden Diskurspositionen im Hinblick auf die Themen des Synodalen Weges darzustellen und zu beschreiben.

Die Studie zeigt, dass sich die Seelsorgeeinheit von anderen Diensten innerhalb der Klinik unterscheidet; zum einen durch den religiösen / spirituellen Aspekt und zum anderen, weil sie als nicht-medizinische Instanz wahrgenommen wird. Sie hat mehr Zeit für Patient:innen als das Stationspersonal und bietet einen wertungsfreie und einfühlsame Gesprächsatmosphäre an. Seelsorge wirkt so kontingenzreduzierend, auch über die Grenzen des medizinisch machbaren hinaus (ganzheitliche Pflege, spiritual care). Somit kann Seelsorge als wichtiges Qualitätsmerkmal der St. Elisabeth Gruppe hervorgehoben werden. Zudem führt der Austausch mit der Seelsorge zu einem Erkenntnisgewinn durch neue Perspektiven auf medizinische und psychische Behandlungsansätze.